Entsiegelung

Entsiegelung und Abkopplung 
von Flächen

Böden übernehmen im Naturhaushalt wichtige Funktionen: Sie speichern und reinigen zum Beispiel Regenwasser. Wenn das Regenwasser im Boden versickert, wird das Grundwasser aufgefüllt und steht dem Wasserhaushalt gereinigt wieder zur Verfügung.

 

In Nordrhein-Westfalen sind rund 10 % der Böden versiegelt. Insbesondere in den Städten nimmt der Anteil stetig zu. Versiegelte Böden nehmen kein Regenwasser auf, reinigen es nicht und füllen auch das Grundwasser nicht auf.

Vorteile der Flächenentsiegelung 
und Abkopplung
Es wird erwartet, dass der Klimawandel zu immer heftigeren Starkregenereignissen führt. Gleichzeitig können längere Phasen der Trockenheit auftreten, die einen Rückgang des Grundwasserstandes bewirken. Versiegelte Flächen und ausgetrocknete Böden können das bei einem Starkregen herunterkommende Wasser nicht aufnehmen. Die Folge: Außergewöhnliche Starkregenereignisse überlasten schnell die öffentliche und die private Kanalisation. Die daraus resultierenden Überflutungen führen oft zu hohen Schäden. Phasen der Trockenheit können wir von der ESW nicht beeinflussen. Wo wir jedoch ansetzen können: Wir können erstens Flächen entsiegeln und zweitens sie von der Kanalisation abkoppeln. Mit diesen Maßnahmen sorgen wir dafür, dass das Regenwasser zwischengespeichert wird und in den Untergrund versickern kann. Das entlastet die Kanalisation. Und weil das Regenwasser beim Versickern auf natürliche Weise gereinigt wird, muss dies nicht die Kläranlage leisten. Weitere Vorteile: Das versickernde Regenwasser wird dem Natur- und Wasserhaushalt zugeführt, zudem wird das Kleinklima positiv beeinflusst.
Vorteil 1
Durch die Entsiegelung und die Abkopplung von Flächen wird das Regenwasser zwischengespeichert und kann wieder in den Untergrund versickern. Das entlastet die Kanalisation.
Vorteil 2
Das versickernde Regenwasser wird natürlich gereinigt, kommt dem Natur- und Wasserhaushalt zugute und das Kleinklima wird positiv beeinflusst.
Vorteil 3
Durch eine (Teil-)Entsiegelung von Flächen können Niederschlagswassergebühren eingespart werden.
So läuft Wasser auf unterschiedlichen Flächen ab 
Abbildung Abflussbildung auf verschiedenen Flächen, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, 2018
Vorgehen bei der Flächenentsiegelung und -abkopplung

Am Anfang stehen zwei Fragen. Die erste: Welche Flächen auf Ihrem Grundstück könnten entsiegelt und begrünt werden? Die zweite: Wo könnte das Regenwasser zukünftig versickert werden? Nützliche, praktische Hinweise dazu finden Sie auch unter: emscher-regen.de.

 

 

Genehmigung
Beachten Sie dabei bitte, dass Sie für eine gezielte Versickerung von gesammeltem Regenwasser in einer dafür vorgesehenen Anlage eine wasserrechtliche Erlaubnis des Ennepe-Ruhr-Kreises einholen.
Prüfung
Wenn Wasser gezielt versickert werden soll, muss zuvor geprüft werden, ob der Boden das Regenwasser auch aufnehmen kann. Dies kann mit einfachen Versickerungstests zunächst abgeschätzt werden. Wichtig ist auch, dass keine Altlasten im Boden sind, die das Sickerwasser verunreinigen könnten. Zusätzlich muss ein Sicherheitsabstand zu Gebäuden und zur Grundstücksgrenze geplant werden. Für die weitere Planung und Genehmigung der Anlagen ist zumeist ein Bodengutachten notwendig.
Durchführung
Wenn die benötigten Zulassungen vorliegen, haben Sie zwei Möglichkeiten. Sie können die Entsiegelung oder Abkopplung durch ein Tiefbau- oder Gartenlandschaftsbauunternehmen durchführen lassen. Oder Sie führen diese Arbeiten selbst durch.
Gebühren
Nachdem die Arbeiten umgesetzt wurden, teilen Sie uns das bitte mit und beantragen, dass wir Ihre Gebühren reduzieren.
Möchten Sie eine detailierte Beratung?
Wir beraten Sie gerne, bevor Sie beginnen, Flächen zu entsiegeln bzw. abzukoppeln.